Wohlen lässt in extremis Punkt liegen
Zum Rückrundenstart trafen die Herren aus dem Freiamt auf den Leader Oberwil. Mitte Saison den Leader zu schlagen ist bekanntlich eine alte Virtus-Tradition, weshalb man sich auch heute vornahm, mit drei Punkten nach Hause zu fahren.
Wohlen startete gut ins erste Drittel. Gegen den Ball gut strukturiert und konsequent, mit dem Ball mit Zug zum Tor. Auch eine erste frühe Unterzahlsituation konnte unbeschadet überstanden werden. Fankhauser war es dann, der in der siebten Minute das Score auf Pass von Meier eröffnete. Wohlen musste vor Drittelsende auch noch einmal in Unterzahl agieren, verteidigte das aber wiederum souverän und ging mit der knappsten aller Führungen in die erste Pause.
Für einmal war Coach Kuhn nach dem ersten Drittel zufrieden und motivierte seine Mannen, so weiterzuspielen. Gesagt, nicht getan – kaum zwei Minuten nach Drittelsbeginn kam Oberwil durch eine Freistossvariante zum Ausgleich. Die Wohler liessen sich aber nicht beirren und spielten ihr Spiel weiter. In kurzen Zeitabständen durften die Wohler zweimal in Überzahl ran. Nach einem ersten eher bescheidenen Powerplay, zogen die Wohler bei der zweiten Gelegenheit ein schöneres Spiel auf und wiederum Fankhauser, diesmal auf Pass vom Burch, traf zur Wohler Führung. Das Tor war eines der Marke Flipperkasten: Fankhausers Schuss prallte an gefühlt vier Spieler und den Torhüter, bevor es den Weg ins Netz fand. Aber auch diese Tore nehmen wir! Kurze Zeit später kam es für Oberwil noch dicker: Strafe wegen hohen Stocks und bei Wiederaufnahme des Spiels sogleich noch eine Strafe wegen inkorrekten Abstands. Wohlen durfte also zwei Minuten in doppelter Überzahl agieren. Zwar konnte sich rot-schwarz einige gute Chancen erspielen (auch ein Lattenknaller war dabei), aber zählbares schaute nichts raus. Am Ende der Strafe entwischten sogar zwei Oberwiler und es brauchte eine gute Parade von Kuhn, um die Führung behalten zu können. Kurz vor Drittelsende kamen die Wohler aber dennoch zum 3:1. Gürber schloss einen schön vorgetragenen Angriff auf Pass von Van der Walt ab.
Auch im letzten Drittel verteidigten die Wohler wieder konsequent und liessen nichts anbrennen. Eine erneute Strafe gegen die Freiämter änderte daran auch nichts. Und so kam es wie meistens im Sport mit dem weissen Lochball: Einige Minuten vor Schluss nahm Oberwil das Timeout, um das Spiel mit sechs Spieler einzuläuten. Kurz darauf kamen sie auch zum Anschlusstreffer. Ein abgelenkter Pass von hinter dem Tor landete beim Gegner und obwohl dieser den Ball nicht richtig traf, kullerte er ins Netz. Na gut, ein blödes Tor kann es geben, aber damit es sich dann – NICHT. Zwölf Sekunden vor Schluss kam Oberwil nochmals zu einem Freistoss. In einem verzweifelten Versuch spielten die Basler den Ball in die Wohler Ecke und von dort vors Tor. Eigentlich eine einfache Beute für die Verteidigung in 99% der Fälle. Heute war aber kein solcher und der Ball prallte (notabene mit einer Sekunde Spielzeit noch auf der Uhr) von Berglunds Fuss an Kuhns Helm und von dort ins Tor. Slapstick vom Feinsten!
Auf Wohler Seite liess man sich vom Last-Minute-Treffer aber nichz beirren und spiele auch in der Verlängerung munter nach vorne. Der Mut wurde belohnt und Zeller traf nach wenigen Minuten auf Pass von Van der Walt zum umjubelten Siegtreffer. Wohlen erwies sich also erneut als Leader-Schreck, auch wenn aus Sicht der Freiämter ein Punkt verschenkt wurde.
1. Drittel
3‘ 2min Festini
7’ 1:0 Fankhauser (Meier)
12’ 2min Wey
2. Drittel
22‘ 1:1 Oberwil
23‘ 2min Oberwil
27‘ Fankhauser (Burch)
32’ 2x 2min Oberwil
40‘ Gürber (Van der Walt)
3.Drittel
50‘ 2min Gürber
58‘ 3:2 Oberwil
60‘ 3:3 Oberwil
Verlängerung
63‘ Zeller (Van der Walt)